Interview mit Morten und Mark

Und hier das kleine Interview mit dem Handballprofi Morten Olsen und seinem Athletiktrainer, dem sandmann-powersports Gründer/Trainer Mark Anthony Sandmann. Zwei Männer, die über den Sport zu einer dicken Freundschaft gefunden haben. Anlässlich der Vertragsverlängerung von Morten Olsen führten wir dieses kleine Interview für sandmann-powersports. Unser “Danish Dynamite” spielt seit dem Sommer 2010 für die TSV Hannover-Burgdorf als Rückraum Mitte. Trotz seiner eigentlichen Aufgabe als Spielmacher der Mannschaft erzielt er nicht selten die meisten Tore im Spiel. Bei gegnerischen Torwarten ist besonders sein Schlagwurf aus dem Rückraum gefürchtet. Seine Athletik wurde bereits von vielen Trainern und Zuschauern als “überragend” bezeichnet. Kraft, Schnelligkeit und Durchsetzungsvermögen sind Mortens große Stärken. Kombiniert mit einem großartigen Spielverständnis und Überblick war er in der vergangenen Saison mehrfach einer der Gründe, weshalb Siege gegen große Favoriten eingefahren wurden. In diesem Interview gehen wir auf die Entwicklung der Freundschaft und die Leidenschaft für das Gewichtheben ein.

1. Morten und Mark, wie habt Ihr Euch kennengelernt?

Morten: Ich hab Mark kennengelernt, als ich bei der TSV Hannover-Burgdorf begann Handball zu spielen. Zwar wusste ich, dass wir Krafttraining in Dänemark anders und auch besser gestalten als in Deutschland aber Mark bildet hier eine Ausnahme. Sein Training ist einzigartig!

Mark: Also ich weiß noch, dass ich von Morten gehört habe als der Vertrag unterschrieben wurde. Unser sportlicher Leiter erzählte mir, dass Morten sehr gut im Krafttraining war… Ich dachte: ja, klar, ein Handballer soll gut im Krafttraining sein… (Lacht). Er bewies mir, dass er, mit Abstand, der körperlich stärkste Handballer in ganz Deutschland ist!

2. Und ihr habt sofort erkannt, dass ihr sportlich und menschlich auf einer Wellenlänge liegt?… trotz der unterschiedlichen Herkunft. Du bist Däne und Mark ist deutsch- irischer Herkunft.

Handballprofi Morten Olsen beim Training mit MarkMorten: Wir haben sogar ein sehr gutes Verhältnis zueinander, weil wir beide eine große Leidenschaft für das Krafttraining haben. Mark ist immer fröhlich, wenn er Gewichte durch die Gegend werfen darf (lacht) und so geht es mir auch!

Mark: Seit ich Morten kenne, bin ich ein großer Dänemarkfan geworden. Und seine Art ist unkompliziert und einfach. Ein wirklicher Freund! Unsere Leidenschaft für Krafttraining war sicher ausschlaggebend.

3. Mark ist Euer Athletiktrainer. Hat er nicht eine gewisse Autorität? Oder seht ihr euch als gleichberechtigt an?

Mark: Ich schreibe für Morten Pläne und korrigiere seine Technik. Aber weniger autoritär. Er widerspricht auch nie. Er weiß, dass ich die Technik sehr gut bewerten kann und er davon nur profitiert.

Morten: Es ist für mich sehr normal mit den Trainern gelegentlich ein paar Späße zu machen und mit Mark kann ich das noch ein bisschen mehr. Ich kenne seine Fähigkeiten und er hilft mir ständing starker und besser zu werden. Natürlich höre ich ihm zu, wenn er etwas sagt. Aber all das ist nicht wirklich autoriär. Freundschaft ist ein besseres Wort.

4. Frage an Morten und an Mark: Wie lange trainierst du schon Kraft/Gewichtheben?

Morten: Als ich in dem U18 Team der dänischen Nationalmannschaft startete, habe ich mit dem Krafttraining begonnen und seit dem nie wieder damit aufgehört. Ich hab es immer gemocht und die Vorstellung, schneller und stärker zu werden hat mich stets motiviert. Die größten Schritte hab ich aber erst hier in Hannover mit Mark gemacht.

Athletik Trainer Mark Sandmann. Foto: ZimpelMark: Krafttraining begann ich mit 18. Jedoch zum Gewichtheben fand ich erst mit zarten 25 Jahren. Viel zu spät um irgendeine nennenswerte Leistung zu erarbeiten. Meinen Trainerschein hab ich dann 2009 begonnen und mich relativ schnell hochgearbeitet. 2011 besaß ich bereits meine A-Lizenz.

5. Was habt Ihr bisher damit erreicht? Mortens Fortschritte

Morten: Letztes Jahr hab ich die 200 kg Kniebeuge (tief) geschafft. Anfang diesen Jahres platzte dann auch der Knoten beim Standumsetzen. 135 kg waren aufgelegt. Es ist wirklich viel Last für mich aber es ist noch nicht die Obergrenze. In 2012 peilen Mark und ich die 225 kg in der Kniebeuge und 150 kg im Umsetzen an. Oh ja, ich vergaß die 110 kg im Standreißen. Bisher waren es “nur“ 100 kg.

Mark: Wahnsinn für einen Handballer mit 95 Kg Körpergewicht!

6. Warum sind Gewichtheberübungen das richtige für Morten/Handballer?

Mark: Ich möchte nicht zu sehr auf die theoretischen Hintergründe eingehen, aber Gewichtheben ist eine Sportart, die durch ihre Komplexität überzeugt und eindeutig Sinn macht für Teamsportarten. Sprung, Sprint und Koordination werden unglaublich gut trainiert. Der Nebeneffekt: Muskelaufbau, wenn man mit der Ernährung arbeitet. Martin Zawieja hat diese Erkenntnisse gemeinsam mit Martin Heuberger in den Handball etabliert. Besonders den Jugendbereich hat er damit „bearbeitet“. Die Erfolge sprechen für sich.

7. Was schweißt euch zusammen?

Beide gleichzeitig: Gewichte stemmen! (Lachen)

8. Warum sind nicht alle im Team so „verrückt“?

Morten: Nun, ich denke ich habe einfach eine viel größere Leidenschaft für das Heben von Gewichten. Es ist nicht jedermanns Sache. Früh habe ich erkannt, dass ich mehr Muskulatur brauche um im Profihandball zu bestehen, da ich zum Beginn meiner Karriere mit nur 183 cm Körpergröße auch nur 75 Kg wog. Derzeit wiege ich 95 kg und will trotzdem noch mehr. Krafttraining hilft mir dabei auch auf dem Spielfeld. Aber selbst wenn ich kein Handball spielen würde… das Training brauche ich wie die Luft zum atmen. Und wenn du mal einen schlechten Tag hast, kannst du das beim Stemmen der Lasten ganz toll ablassen (lacht)

Mark: Die anderen trainieren auch schwer aber Morten hat eine besondere Begeisterung für das Krafttraining. Es ist eine Sucht der nicht viele Menschen erliegen. Und es ist etwas Besonderes, wenn man jemanden trifft, der genauso süchtig nach schweren Lasten ist. Man darf nicht vergessen, dass Morten und die Jungs natürlich primär im Handball Leistung bringen müssen. Was sie im Kraftraum abliefern ist sekundär.

Wir bedanken uns bei Morten und Mark für die ehrlichen Antworten und hoffen, dass der Erfolg und die Freundschaft noch lange besteht.

Handballprofi Morten Olsen und Personal Trainer Mark Sandmann

 

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